Hans Hass Archiv
Hans Hass hat sich nicht nur mit der Forschung im Meer, mit der Menschenforschung und Evolutionstheorie befasst. Er hat auch schnell erkannt, dass mit der durch ihn mitinitiierten Begeisterung für das Tauchen und der damit einhergehenden Erschließung des Meeres neue Gefahren vor allem für diese Welt unter Wasser entstanden. Er verband sich mit Gleichgesinnten und wurde schon früh zu einem Mahner gegen die negativen Entwicklungen. 1971 veröffentlichte er das Manifest I „Zur Bekämpfung mechanischer Unterwassersportwaffen“. Es folgte 1973 ein Manifest II „Gegen die Verwendung von Meeressäugern zu militärischen Zwecken“ und 1984 ein Manifest III „Gegen die sinnlose Verschmutzung und Ausbeutung unserer Weltmeere“. Sein Manifest IV von 1998 trägt den Titel „Menschenrechte - Menschenpflichten“ und thematisiert darin die Gefahren der Überbevölkerung.
In den letzten Jahrzehnten engagierte sich Hans Hass immer intensiver nicht nur in Fragen des Meeresschutzes, sondern auch in den Belangen der globalen Umweltproblematik, deren Lösung er als die wichtigste Aufgabe der kommenden Jahrzehnte ansah. Bereits Anfang der 1970er-Jahre plante Hass die Errichtung eines Unterwasserhotels in der Nähe von Almeria in Spanien, in dem die Gäste an meeresbiologischen und -ökologischen Kursen teilnehmen konnten. In Podiumsdiskussionen und Interviews bezog er kämpferisch Position zur allgemeinen Umweltsituation und engagierte sich bei Initiativen für den Artenschutz.
Im Februar 1997 wandte sich Hans Hass in einem offenen Brief erfolgreich an die Behörden von Bonaire, als die Frage diskutiert wurde, auf Klein Bonaire ein Hotel zu eröffnen . Das Vorhaben wurde daraufhin fallen gelassen.
2004 übernahm Hass die Schirmherrschaft für das Projekt „Stop Finning“ der Gesellschaft „SHARKPROJECT“. Unter „Finning“ versteht man das Abtrennen der Haiflossen, die besonders im asiatischen Raum als Delikatesse gelten. Dabei wird den lebenden Haien gleich nach dem Fang die Flossen abgetrennt, und der restliche Körper wieder ins Meer zurückgeworfen. Der seiner Flossen beraubte Hai hat keine Überlebenschance. Im gleichen Jahr wurde Hass Ehrenmitglied der Gesellschaft „Protect the Maldives“. Hass tauchte im Januar 2005 in den Malediven, um die Folgen der Tsunamikatastrophe unter Wasser zu untersuchen.